Reise nach Guarda im schönen Engadin 29./30.August 2009

Reisebericht      von Ursi Müller

Als wir in Wil in den Zug stiegen war der Himmel wolkenverhangen. Das kann ja nur besser werden sagten wir uns optimistisch... Auf unserer Fahrt durchs Toggenburg, entlang dem Walensee durchs Prättigau und schliesslich nach dem nicht enden wollenden Vereina-tunnel kamen wir pünktlich um 10.00 Uhr in Guarda - Staziun an. Das Postauto war leider schon voll doch der Fahrer lud die erste Ladung Frauen im Dorf oben ab und kam uns dann auch noch abholen. Im malerischen Dorf Guarda angekommen begaben wir uns auf Entdeckungstour. Einfach wunderschön die malerischen Häuser mit den typischen Sgrafitto Ornamenten. Das Mittagessen war erst auf 11.30 Uhr angesetzt. Ausser dem Besuch unserer Frauenriege ;-) fand an diesem Tag auch noch der Engadin - Mountainbike marathon statt. Die Fans standen am Strassenrand mit Glocken und Treicheln um die Biker bei ihrem harten Ritt durchs nicht grad bequeme Guarda anzufeuern. In der Ustaria Crusch Alba wurde uns ein vorzügliches Mittagessen serviert. Feine Naturabeefburger mit Buchweizenpolenta und frischen, knackigen Salaten. Diese Stärkung benötigten wir sehr auf unserem nachmittäglichen Aufstieg zur Val-Tuoi SAC Hütte. Ca zweieinhalb Stunden benötigten wir für die Wanderung. Der Weg ging beinahe ständig etwas bergauf und unsere Puste wurde gefordert... Ausserdem wehte uns ein bissiger Wind um die Ohren sodass wir froh um unsere Kapuzen und Krägen waren. Was ich noch nie vorher gesehen hatte waren die vielen Murmeli - überall auf den Hügeln entdeckte das geschulte Auge welche.... Wir waren glücklich als wir dann endlich in der Hütte ankamen. Unser Lager war schnell bezogen und wir trafen uns im schönen Essraum um uns was Warmes zu Leibe zu führen. Der Hüttenkafi schmeckte vorzüglich und ausserdem wartete das Hüttenwartteam mit feinen Kuchenspezialitäten auf wo einige von uns schwach wurden.... Zum Nachtessen gabs Tomatensuppe, Pizockel und Caramelcreme. Bis zur Nachtruhe um 22.00 Uhr vergnügten wir uns mit dem Zapfenspiel - wir hatten so richtig das Gaudi. Das Massenlager war nicht für alle gleich erholsam - die einen schliefen sofort die anderen taten praktisch kein Auge zu... Trotzdem fanden sich alle am Morgen wieder pünktlich zum Frühstück ein. Da bleibt noch zu bemerken dass bei jenen Wassertemperaturen einfach jeder subito wach ist... So eisig wie es aus dem Hahnen fliesst....

Mit all unserem Sack und Pack bestückt gings nach Frühstück und Marschtee fassen wieder runter ins Tal. Unser Ziel war Lavin, eine Station vor Guarda. Heute wurden wir mit schönerem Wetter beschert. Die Sonne schien beinahe ohne Unterbruch und der bisige Wind von gestern hatte sich verzogen. In Lavin angekommen machte sich schon wieder ein kleines Hungergefühl in der Magengegend bemerkbar. Im Gartenrestaurant des Hotel Piz Linard wurden wir sehr freundlich bedient und köstlich bewirtet. Da wir nach dem Essen noch Zeit hatten vergnügten uns im Dorfbrunnen nach "Kneippschen Voraussetzungen" Das Wasser war eisig kalt und doch wateten wir jeweils im Gänsemarsch jauchzend hintereinander zweimal rund um den Brunnen und sprangen dann schnell wieder auf den Brunnenrand damit das gefrorene Blut in den Adern wieder auftaute... Auf dem Weg zum Bahnhof fühlten sich unsere Beine leicht wie Federn an - ein herrliches Gefühl!!! Als wir dann wieder alle zusammen im Zug vereint waren (wir waren zuerst in den falschen Zug eingestiegen und einige konnten diesen nicht mehr verlassen) fuhren wir wieder die gleiche Strecke zurück. Nach einem kostspieligen Dessert - Halt in Klosters gings wieder zurück in unsere Heimat. 

Das war eine gemütliche Reise!